Dienstag, 2. Oktober 2012

Gedanken zum Herbst

Herbst
 
Es ist nun der Herbst gekommen,
Hat das schöne Sommerkleid
Von den Feldern weggenommen
Und die Blätter ausgestreut,
 
Vor dem bösen Winterwinde
Deckt er warm und sachte zu
Mit dem bunten Laub die Gründe,
Die schon müde gehn zur Ruh.
 
Durch die Felder sieht man fahren
Eine wunderschöne Frau,
Und von ihren langen Haaren
Goldne Fäden auf der Au
 
Spinnet sie und singt im Gehen:
Eia, meine Blümelein,
Nicht nach andern immer sehen,
Eia, schlafet, schlafet ein.
 
Und die Vöglein hoch in Lüften
Über blaue Berg und Seen
Ziehn zur Ferne nach den Klüften,
Wo die hohen Zedern stehn,
 
Wo mit ihren goldnen Schwingen
Auf des Benedeiten Gruft
Engel Hosianna singen
Nächtens durch die stille Luft.
 
Joseph von Eichendorff, 1788-1857
 
 

2 Kommentare:

  1. ein schönes gedicht. ich liebe ja den herbst und freue mich nun auf den urlaub da kann ich den herbst richtig genießen in all seine farbenpracht.
    lg stefie

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  2. Ein schönes Gedicht!

    Liebe Grüße
    Flutterby und Birgit

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Vielen Dank für die bärigen Kommentare.